Die Postbank ist durch ihr breites Filialnetz bekannt. Über das Internet und in der Filiale können Sie das Depot “Classic” abschließen. Für dieses Aktiendepot der Postbank fällt keine Jahresgebühr an. Alles Wissenswerte rund um das Wertpapierdepot der Postbank.
Hintergrund
Die Ursprünge der Postbank liegen über 100 Jahre in der Vergangenheit. 1909 wurde der Vorläufer unter dem Namen Postscheckdienst gegründet. Bereits 1983 wagte die Postbank als eine der ersten Banken den Vorstoß ins Onlinebanking. Damals liefen die Transaktionen über den Bildschirmtext ab.
Heute hat das Kreditinstitut seinen Sitz in Bonn. Seit 2018 ist die Bank mit dem Privatkundengeschäft der Deutschen Bank vereint. Mit über 5 Mio. Privatgirokonten und rund 1.100 Filialen zählt die Postbank zu den deutschen Großbanken. In 900 Beratungsstellen ist eine persönliche Finanzberatung möglich. Die meisten Kunden bevorzugen ein Online-Depot, da die Kontoeröffnung bequem über das Internet erfolgt. Insgesamt betreut die Postbank ungefähr 600.000 Depots, wobei sich etwa 8 von 10 Kunden für ein Online-Depot entscheiden.
Angebot
Die Postbank bietet ihren Kunden das sogenannte Depot “Classic” an. Es ermöglicht den Handel an inländischen und ausländischen Börsen. Dazu zählen internationale Marktplätze wie Brüssel, London, Paris, NASDAQ und NYSE (beide USA). Das ist ein großer Pluspunkt für erfahrene Trader. Beliebte Aktien wie Apple, Facebook oder Netflix lassen sich direkt an der Heimatbörse kaufen.
Auswahl an handelbaren Produkten innerhalb der Aktiendepots der Postbank:
- Aktien
- Anleihen
- aktive Fonds
- ETFs und ETCs
- Optionsscheine
- Zertifikate
Das Trading von CFDs, Forex, Futures und Optionen ist nicht möglich. Somit fokussiert sich die Postbank eher auf weniger spekulative Produkte. Für erfahrene Händler stehen Hebelprodukte wie Knock-Out-Zertifikate zur Verfügung.
Als Lektüre veröffentlicht die Postbank regelmäßig Artikel im Magazin themenwelten. Dort werden alle möglichen Themen zur finanziellen Vorsorge behandelt. Es kommen auch aktuelle Topics wie Kryptowährungen oder die Rentenerhöhung 2018 zur Sprache. Wer sich näher informieren möchte, kann eine Filiale aufsuchen und seine Fragen persönlich stellen.
Leistungen
Moderne Anleger arbeiten mit hilfreichen Orderzusätzen. Ein Beispiel ist die Limit-Order. Hierbei erfolgt der Kauf, sobald eine bestimmte Kursschwelle unterschritten wird. Damit müssen Sie nicht ständig am Computer sitzen und auf den richtigen Kaufmoment warten. Der Broker führt die Transaktion automatisch aus.
Bei der Postbank können Sie zwischen Billigst/Bestens, Limit-Orders sowie Stop-Buy und Stop-Loss wählen. Momentan fehlen Trailing-Stop-Loss und One-Cancels-Other (OCO). Den meisten Anlegern sollten die gebotenen Orderzusätze vollkommen ausreichen. Professionelle Trader könnten den Trailing-Stop-Loss vermissen.
Langfristig orientierte Anleger sollten die Depotkosten gering halten. Jeder gesparte Euro wirft eine zusätzliche Rendite ab. Einige Broker berechnen eine Gebühr für die Dividendenauszahlung. Die Postbank verzichtet auf derartige Zahlungen. Eine Orderänderung kostet 2,50 Euro, dagegen wird die Orderstreichung kostenfrei durchgeführt. Die jährliche Steuerbescheinigung ist ohne Gebühren abrufbar.
Konditionen
Seit dem 1. Januar 2018 wird das Postbank Depot “Classic” kostenfrei angeboten. Früher war ein Depotvolumen von mindestens 50.000 Euro erforderlich. Das ist ein wichtiger Pluspunkt für Kleinanleger, die mit Beträgen von 500 oder 1.000 Euro beginnen möchten. Hier machen 10 Euro pro Jahr immerhin 1-2 % der Rendite aus. Die Entgeltreduzierung auf 0 Euro ist auch eine Antwort an die Konkurrenz, da die meisten Banken ein gebührenfreies Aktiendepot anbieten.
Die Transaktionskosten beginnen ab 7,95 Euro für eine inländische Order bis 1.200 Euro. Zuzüglich sind die Ausgaben für Courtage, Clearing und Fremdspesen einzuplanen. Unter dem Strich können das drei Euro oder mehr sein. So liegt die Courtage an der Xetra bei min. 0,75 Euro. Generell zählt dieser Handelsplatz zu den günstigsten Marktplätzen in Deutschland. Der Deckel für die Transaktionskosten beträgt 39,95 Euro inklusive Gebühren. Diese Summe gilt für Orders ab 25.000 Euro.
Für ausländische Börsen werden höhere Kosten verlangt. Bis 1.200 müssen Sie mit 33 Euro plus Gebühren rechnen. Bereits ab einer Aktienorder von 10.000 Euro fällt der maximale Betrag von 45 Euro an.
Tipp: Versuchen Sie immer über das Internet zu handeln. Bei einer telefonischen Order berechnet Ihnen die Postbank weitere drei Euro. In der Filiale sind es sogar 13 Euro plus den oberen Transaktionskosten.
Ein Guthabenzins wird derzeit nicht angeboten, was jedoch dem allgemeinen Markttrend entspricht. Freies Kapital sollten Sie anderweitig anlegen. Sonst geht eine mögliche Rendite verloren, da es keinen Guthabenzins gibt. Möchten Sie das Geld erst in sechs Monaten investieren, können Sie es bis dahin beispielsweise auf einem Festgeld- oder Tagesgeldkonto parken. Die Sollzinsen bei einer Überziehung betragen 12,75 % im Jahr.
Zielgruppe
Die Zielgruppe liegt in langfristigen Anlegern. Das können erfahrene Händler und Börsenneulinge sein. Hier bietet die Postbank ein souveränes Aktiendepot. Für diese Personengruppen sind niedrige Kosten entscheidend. Mit einer Jahresgebühr von 0 Euro erfüllt das Depot “Classic” die wichtigste Voraussetzung. Zudem sind die gängigsten Orderzusätze verfügbar. Das Depot eignet sich dazu, die Aktien für 20 Jahre oder länger zu parken.
Zusätzlich können Sie 45 ETFs für nur 0,90 Euro pro Ausführung besparen. Die minimale Anlagesumme liegt bei 25 Euro. Damit können auch Kleinanleger dieses Aktiendepot nutzen. Ein monatlicher Betrag von 100 Euro lässt sich in vier ETF-Pakete zu jeweils 25 Euro aufteilen. So können Sie das Risiko einer Geldanlage deutlich senken.
Info: Aktien und Fonds zählen als Sondervermögen. Bei einer Pleite der Postbank können Sie die Wertpapiere auf ein anderes Depot transferieren. Die Gläubiger dürfen sich nicht an Ihren Aktien bedienen.
Professionelle Trader könnten den Handel von CFDs oder besondere Orderzusätze vermissen. Außerdem gibt es keine Rabatte für Vieltrader. Dafür bewegen sich die Orderkosten auf einem fairen Niveau. Möchten Sie nur Aktien und Zertifikate traden, könnte das Aktiendepot der Postbank eine gute Wahl sein. Das Depot lässt sich bevorzugt über den heimischen Rechner steuern. Eine mobile App gibt es noch nicht. Dafür bietet die Depotübersicht umfangreiche Marktinformationen und detaillierte Übersichtsseiten.
Eine weitere Zielgruppe sind weniger erfahrene Sparer. Die Postbank berät ihre Kunden in der Filiale und auch daheim. Bei diesem Institut handelt es sich um eine Vollbank. Es werden Dienstleistungen wie Baufinanzierungen, Girokonten und Privatkredite angeboten. Somit besitzt der Kunde einen Ansprechpartner in allen Finanzfragen, was die monetäre Planung erleichtert. Nicht jeder Anleger möchte sich ausführlich zu Aktien und ETFs einlesen. Dabei eignet sich die Postbank als kompetenter Finanzplaner.
Besonderheiten
Im Vergleich zu reinen Onlinebanken unterhält die Postbank ein Filialnetz. Zusätzlich gibt es 3.000 mobile Berater, die Sie zu Hause besuchen und eine Finanzberatung durchführen. Das spart Ihnen die zeitintensive Anfahrt zur Filiale. Da die Postbank weitere Finanzprodukte wie Bausparverträge oder Girokonten anbietet, können Sie Ihre Finanzen bequem unter einen Hut bringen.
ETF-Sparpläne sind zu besonders günstigen Konditionen erhältlich. Eine Sparrate von 25 Euro lässt sich selbst von Studenten aufbringen.
Da die Postbank auch echte Filialen besitzt, profitieren Sie von einer umfangreichen Supportleistung. Als Kunde können Sie frei entscheiden, ob Sie ein Problem telefonisch, per E-Mail oder persönlich lösen möchten. Um Anfragen schnell zu klären, wird jedem Kunden ein persönlicher Ansprechpartner zugewiesen.
Fazit: Depot für langfristige Anleger
Das Produktangebot spricht vor allem langfristig orientierte Sparer an. Neben der persönlichen Beratung wissen die fairen Gebühren zu überzeugen. Frische Börsianer ohne Erfahrungen zählen zur Zielgruppe der Postbank. Doch auch für professionelle Aktienhändler kann das Depot “Classic” eine gute Wahl sein. Wer sich einen kompetenten Ansprechpartner wünscht, ist mit der Postbank gut beraten.