Generell lässt sich das Aktiendept Angebot der Degusaa Bank mit den Leistungen einer Hausbank vergleichen. Das spiegelt sich u.a. in dem Filialiennetz wieder. Diese Ausrichtung macht die Bank zu einem interessanten Depotanbieter.
Hintergrund
Die Degussa Bank mit Sitz in Frankfurt am Main ist eher Insidern bekannt. Dabei hat das Kreditinstitut deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient. 1873 erfolgte die Gründung der Degussa. Damals konzentrierte sich die Firma auf die Verarbeitung von Silber und Gold. 1936 stieg das heutige Bankhaus ins Devisengeschäft ein. 1979 erfolgt die Ausgründung der Degussa Bank als selbständiges Unternehmen.
Der heutige Fokus liegt auf zwei Geschäftsfeldern. In erster Linie werden Geschäftskunden bedient. Zudem bietet die Degussa Bank den Mitarbeitern ihrer Partner finanzielle Lösungen an. Doch auch sonstige Privatpersonen können ein Aktiendepot bei diesem Kreditinstitut eröffnen. Die Degussa Bank verfügt über 250 Filialen in ganz Deutschland. Das ist praktisch, wenn Sie sich eine persönliche Beratung wünschen. Allerdings verfolgt das Bankhaus ein besonderes Geschäftsmodell. Alle Filialen befinden sich direkt in Partnerfirmen wie BASF, Henkel, Opel oder Siemens. Diese Marketingstrategie wird als Worksite Banking bezeichnet. Deshalb lautet der Slogan des Finanzdienstleisters “Degussa Bank – Die WorksiteBank.”.
Das Produktsortiment beschränkt sich nicht nur auf Depotleistungen. Es werden Girokonten, Kreditkarten, Finanzierungen und Versicherungen angeboten. Somit handelt es sich bei diesem Unternehmen um eine deutsche Universalbank.
Depotangebote
Es existieren zwei verschiedene Varianten an Aktiendepot bei der Degussa Bank:
- Beratungsdepot
- Brokerdepot
Das Beratungsdepot fokussiert sich auf Anleger, die sich eine neutrale Beratung wünschen. Dabei findet eine individuelle Planung der Vermögensanlage statt. Es gibt auch einen regelmäßigen Austausch mit einem persönlichen Berater. Die Beratungsleistung kann auch per Telefon stattfinden. Beim Beratungsdepot nimmt die Degussa Bank die Rolle einer Hausbank ein. Wer sich nicht intensiv in den Aktienhandel einarbeiten möchte, sollte sich für dieses Depot entscheiden.
Möchten Sie eine eigene Strategie umsetzen? Dann ist das Brokerdepot die bessere Wahl. Die Gebühren fallen niedriger aus, was das Trading kostengünstiger gestaltet. Es findet zwar keine maßgeschneiderte Vermögensplanung statt, doch manche Händler möchten bewusst darauf verzichten.
Leistungen
Die Degussa Bank versteht sich als breit aufgestellte Universalbank. Damit gehen ihre Dienstleistungen weit über ein normales Aktiendepot hinaus. Wer seine Finanzen unter einen Hut bringen möchte, kann ein Girokonto eröffnen und eine Kreditkarte beantragen. Es ist ebenso der Abschluss einer teuren Baufinanzierung möglich. Das Leistungspaket wird von Versicherungen wie dem Rechtsschutz oder einer Privathaftpflicht abgerundet.
Das Aktiendepot kommt mit allen gängigen Funktionen. Dazu zählen Käufe oder Verkäufe von Aktien und sonstigen Wertpapieren.
Handelbare Produkte:
- Aktien
- Anleihen
- ETFs
- Fonds
- Optionsscheine
- Zertifikate
Der Handel mit CFDs oder ähnlichen Produkten ist nicht möglich. Spekulative Anleger können jedoch Knock-out-Zertifikate traden.
Natürlich lässt sich ein Orderlimit festlegen, um das Risiko zu senken. Ein Stop-Loss-Limit begrenzt potenzielle Verluste durch einen automatischen Verkauf. Dieser erfolgt, sobald eine von Ihnen festgelegte Kursschwelle unterschritten wird. Das ist sehr praktisch, da Sie die Kurse nicht mehr alle paar Stunden checken müssen. Die Angabe eines Limits reicht absolut aus. Obendrein können Sie ein bestimmtes Kursziel definieren.
Allgemein stehen Ihnen inländische und ausländische Börsenplätze zur Verfügung. Es ist auch ein außerbörslicher Direkthandel möglich. Durch den Fokus auf die Beratungsleistung gibt es eine solide Auswahl an Fonds-Sparplänen.
Die Degussa Bank bietet einen bequemen Depoteinzugsservice an. Alle Unterlagen erhalten Sie über das Internet. Alternativ können Sie den Depotwechsel über den Bank-Shop vornehmen. Hierfür müssen Sie sich an eine der über 250 Filialen wenden und einen Termin mit einem Berater vereinbaren.
Gebühren
Es werden keine Kontoführungsgebühren erhoben. Die Verwahrung der Wertpapiere erfolgt ohne versteckte Nebenkosten. Bei den konkreten Kosten kommt es auf das Depotmodell an.
Beim Beratungsdepot findet eine individuelle Vermögensanlage statt. Jedem Kunden wird ein qualifizierter Berater zur Seite gestellt. Diese Leistung ist mit zusätzlichen Kosten für die Bank verbunden. Deshalb muss die Degussa Bank höhere Transaktionsentgelte verlangen.
Kosten des Beratungsdepots:
- Handel in Deutschland: 0,9 % vom Volumen, mind. 20 Euro
- Handel im Ausland: 1,25 % vom Volumen, mind. 125 Euro
Kosten des Brokerdepots:
- Handel in Deutschland: 0,4 % vom Volumen, mind. 15 Euro
- Handel im Ausland: 0,6 % vom Volumen, mind. 110 Euro
Salopp gesagt, nimmt der Trader beim Brokerdepot sein Glück selbst in die Hand. Er benötigt keine Beratung, da er nach seiner eigenen Strategie handelt. Dafür belohnt ihn die Degussa Bank mit niedrigeren Orderkosten.
Möchten Sie selber handeln, sollten Sie unbedingt das Brokerdepot wählen. Benötigen Sie keine Beratung, sollten Sie diese Leistung nicht einfach “mitnehmen”. Die Kosten der beiden Depotmodelle unterscheiden sich deutlich voneinander. Eine komplette Order (Kauf und Verkauf) kostet im Beratungsdepot eine minimale Grundgebühr von 40 Euro. Beim Brokerdepot hingegen werden nur 30 Euro fällig. Nach zehn vollen 1.000 Euro Trades ergibt sich ein Kostenunterschied von 100 Euro.
Ein Nachteil ergibt sich durch die ungedeckelten Ordergebühren. Das kann sich bei größeren Aktienpaketen wie 20.000 Euro negativ auswirken. Hier berechnet die Degussa Bank für eine inländische Order 0,4 % vom Volumen. Bei 20.000 Euro sind das 80 Euro. Im teureren Beratungsdepot fallen sogar 180 Euro (0,9 %) an. Andere Broker beschränken die maximalen Kosten auf ungefähr 30-60 Euro.
Bei Fonds wirbt der Broker mit einem Rabatt auf den Ausgabeaufschlag von bis zu 50 Prozent. Die Degussa Bank erhält von Fondsgesellschaften eine Vertriebsprovision von höchstens 1,5 Prozent. In der Branche ist das ein normaler Wert, da die Bank schließlich auch etwas an ihrer Beratungsleistung verdienen möchte.
Zielgruppe
Die wichtigste Zielgruppe besteht in langfristig orientierten Anlegern. Wer seine Finanzen kompakt bündeln möchte, kann sich ebenfalls für die Degussa Bank entscheiden. Der Broker richtet sich auch gezielt an Sparer, die sich kaum mit der Finanzwelt auskennen. Durch die persönliche Beratung soll die Anlage in Wertpapiere vereinfacht werden. Am Ende braucht sich der Sparer um fast nichts mehr zu kümmern. Die Experten der Degussa Bank führen kompetente Empfehlungen durch. Eine Beratung ist vor Ort oder telefonisch möglich.
Wer selber traden möchte, wählt das Brokerdepot. Dieses Depot ist für erfahrene Anleger mit einer eigenen Strategie interessant. Professionelle Trader, die spekulative Produkte wie CFDs handeln möchten, benötigen jedoch einen anderen Broker. In diesem Bereich bietet die Degussa Bank keine Finanzprodukte an.
Besonderheiten
Die Degussa Bank betreibt ein eigenes Filialnetz mit über 250 Geschäftsstellen. Dabei setzt sie auf das sogenannte Worksite Banking mit Partnerfirmen. Deshalb ist das Aktiendepot in Anlegerkreisen weniger bekannt. Es wird keine aktive TV-Werbung durchgeführt. Das Marketing findet direkt vor Ort in größeren Betrieben statt.
Das Beratungsdepot zählt als weitere Besonderheit. Neue Anleger profitieren von einer kompetenten Beratung. Damit lassen sich teure Finanzfehler vermeiden. Der Experte analysiert das Aktiendepot in regelmäßigen Gesprächen. Ändert sich Ihre Lebenssituation, können Sie das Depot umstrukturieren lassen.
Die Degussa Bank bietet alle gängigen Bankleistungen wie Girokonten oder Kreditkarten an. Somit ist eine bequeme Verwaltung Ihrer Finanzen von einem Ort aus möglich.
Info: Da es sich um eine deutsche Bank handelt, liegt die gesetzliche Einlagensicherung bei 100.000 Euro. Zusätzlich ist die Degussa Bank dem Einlagensicherungsfonds der privaten Banken beigetreten. Folglich steigt die Schutzleistung für Barbestände auf über 1 Million Euro an. Aktien und Fonds hingegen zählen als Sondervermögen. Bei einer Pleite der Degussa Bank können solche Wertpapiere einfach auf ein anderes Aktiendepot übertragen werden.
Fazit
Wer sich eine persönliche Beratung wünscht, wählt mit der Degussa Bank einen seriösen Partner. Die Universalbank ist auf eine neutrale Anlageberatung spezialisiert. Laut eigenen Angaben steht die Qualität der Finanzprodukte im Vordergrund. Diese Leistung ist durchaus einen Aufpreis wert. Die Ordergebühren ohne Beratung fallen vergleichsweise teurer aus. Zudem gibt es keine Deckelung der Transaktionskosten, was bei höheren Summen von Nachteil ist. Vom Auslandshandel ist wegen der sehr hohen Gebühren abzuraten.
Generell liegt die größte Stärke der Degussa Bank in ihrem Beratungsdepot. Als Universallösung mit einem Girokonto und Co. ist dieses Angebot für weniger erfahrene Sparer durchaus interessant.